In unserer Öko-Schafzucht ziehen wir robuste Jungschafe fast ausschließlich auf der Weide auf. Flexible Lammzeiten, ausgezeichnete Mütterlichkeit und Milchleistung sowie eine großartige Fleischqualität sprechen für unsere Zuchtmethoden.
Das besondere Schaf
Unkomplizierte Bilderbuchlämmer
Dorperschafe sind eine Rasse, die ursprünglich in Südafrika beheimatet war. In der Schafzucht entstand sie durch die Kreuzung von DORset Horn mit PERsian Blackhead (Somalischafen). Heute werden Dorper in Reinzucht gezogen, Direktkreuzung sind nicht länger erlaubt. Dorper sind fruchtbare, robuste Schafe, deren Zyklus nicht an Jahreszeiten gebunden ist. Dadurch kann ein Dorperschaf alle 8 Monate ein oder zwei Lämmer bekommen, die von den guten Muttereigenschaften der Rasse profitieren. Darüber hinaus sind sie gut bemuskelt, mit einer großartigen Fleischqualität. Dorperschafe verlieren ihre Wolle im Jahresverlauf und müssen deswegen nur im begrenzten Ausmaße geschoren werden müssen. Ein Umstand, der vor allem für kleinere Schäfereien von Interesse ist. Außerdem machen Dorper mit ihrem unkomplizierten Herdenverhalten und ihren wunderschönen Bilderbuchlämmern ganz einfach Spaß!
Gute Gründe für Dorper in der Schafzucht
Unser Ökobetrieb bietet uns Grünland mit begrenzten Ertragsmöglichkeiten. Wir brauchen Schafe, die nicht allzu hohe Ansprüche an die Futtergrundlage stellen, die fruchtbar sind und deren Mütterlichkeit und Milchleistung das Lammen und die Aufzucht auf der Weide ermöglichen. Die Lämmer sollen hochwertige, ausgeformte Schlachtkörper liefern, die viele Vermarktungswege eröffnen. Durch die Asaisonalität der Dorper können wir unsere Lammzeiten an die Gegebenheiten des Betriebes und des Marktes anpassen und die Schafe intensiv nutzen.
Unser Zuchtziel
Haarkleid und Haartypen
Die Beschaffenheit der Wolle ist für uns kein Selektionskriterium. Wir dokumentieren aber bei jedem Schaf, ob es sich um einen Woll- oder Haartyp handelt, und in jedem Jahr, ob es abhaart. So sind wir in der Lage, unseren Kunden Schafe anzubieten, die selbst abhaaren und von abhaarenden Schafen abstammen.
Fruchtbarkeit und Milchleistung
Da unsere Ablammgruppen nie kleiner als 100 Tiere sind, können wir die Zunahmen der Lämmer einer Gruppe gut vergleichen. Im Stall wiegen wir alle Lämmer alle vier Wochen, auf der Weide mindestens zweimal während der Säugeperiode. Die auf der Weide erzielten Zunahmen sind uns am wichtigsten.
Körperbau und Fundament
Wir wollen tiefrumpfige, gut bemuskelte, rassetypische Schafe mit kräftigen, korrekten Beinen und gutem Klauenhorn. Jede Lahmheit und jede Auffälligkeit bei der Klauenpflege werden von uns dokumentiert.
Mütterlichkeit und leichte Geburten
Falls sich ein Schaf schlecht um seine Lämmer kümmert, extrem nervös ist, oder eine Geburtshilfe notwendig wird, dokumentieren wir dies und ziehen unsere züchterischen Konsequenzen daraus. Die Erfahrungen aus über zwanzig Jahren Fleischrinderzucht haben uns deutlich gezeigt, dass diese Eigenschaften per Selektion deutlich verbessert werden können.
Die Grundlage unseres Betriebes ist Gras
Wir betreiben ökologischen Landbau und bewirtschaften für unsere Schafzucht nur Grünland, keinen Acker. Da auf unserem Grünland kein Getreide und auch keine Pellets wachsen, erwarten wir von unseren Schafen, dass sie mit möglichst wenig dieser Futtermittel auskommen! Unsere Weidewirtschaft ist recht intensiv, dem Grasaufwuchs entsprechend koppeln wir unsere Herden häufig um. Die Weidepflege durch Nachweiden besorgen unsere Angusrinder, wenn dann noch ein Weiderest übrig ist, bekommen ihn die Fjordpferde, wenn nötig mähen wir natürlich auch nach.
Keine Schafzucht ohne Lämmer
Die Frühjahrsablammung findet – je nach Wetter und Grasaufwuchs – im Stall oder auf der Weide statt. Im Stall bekommen die Schafe etwas Kraftfutter, auf der Weide nicht. Die Lämmer werden auf der Weide ohne Zufütterung großgezogen. Die Sommerablammung findet immer auf der Weide statt. So lange die Grasqualität es zulässt, bleibt die Herde draußen. Wenn sie in den Stall kommt, gibt es auch etwas Kraftfutter für die Lämmer, aber nicht für die Schafe. Im Winter werden alle Lämmer im Stall geboren und bleiben bis zum Absetzen drinnen. Hier gibt es etwas Kraftfutter für alle. Ein Teil der Schafe, die, die gerade „nichts tun“, bleibt draußen, selbst bei Eis und Schnee.
Robuste Jungschafe
Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Jungschafe robust sind und die Fähigkeit ausbilden, viel Grundfutter aufzunehmen und zu verwerten. Deswegen ziehen wir unsere Zutreter auf der Weide groß und holen sie im Winter nur bei extremen Witterungen in den Stall. Dass ihre Gewichtsentwicklung nicht ganz mit intensiv gefütterten Stalllämmern mithalten kann, nehmen wir gerne in Kauf, zumal wir immer wieder Tiere dabei haben, die sich unter unseren extensiven Bedingungen auffällig gut entwickeln. Das werden die Mütter unserer Zuchtböcke von morgen sein! Mit einem Gewicht von ca. 40kg lassen wir die Zuchtlämmer erstmalig zum Bock. Daraus ergibt sich in den meisten Fällen eine erste Ablammung mit 16 oder 20 Monaten.
Böcke von deutschen Züchtern
14515
Unser erster Bock stammte von Familie Kraft und lief bei uns unter dem Namen „14515“ (DE 0108000 14515). (Für uns war es damals noch normal, auch wichtige Einzeltiere unter ihrer Nummer zu führen – schließlich war 15 Jahre lang eine unserer meistgeschätzten Kühe die „79“.) Dieser Bock gab seinen Lämmern seine gute Bemuskelung mit.
Fritz & Friedrich
Ein Bock aus der Zucht von Felix Schneider sorgte nachfolgend für Rahmen und Milchleistung: „Fritz“ (DE 0108000 32376). Sein Sohn „SP Friedrich“ (DE 011300119059) deckte mehrere Jahre bei uns, von ihm bekamen wir korrekte Töchter mit guten, straffen Eutern.
Moppel & Monty
Aus der Zucht von Eberhard Lang ersteigerten wir 2008 einen typvollen Bock mit sehr guter Bemuskelung, „Moppel“ (DE 0108000 36689). Von ihm waren zeitweise über 30 Töchter in unserem Bestand, heute sind es noch sechs. Von Moppel haben wir mehrere Söhne zur Zucht eingesetzt, am erfolgreichsten seinen Sohn „SP Monty“ (DE 0113001 60163). 30 Töchter führen zurzeit diese Blutlinie bei uns fort.
Frank, Fantast & Fafnir
2011 kauften wir aus der Zucht von Frank Drössler den Bock „Frank“ (DE 0106102 18372). Frank war ein ausgesprochener „Bockmacher“. Er lieferte uns sehr viele typvolle, lange, korrekte Söhne mit gut abhaarendem, glattem Fell. 30 Töchter von Frank haben wir im Bestand, außerdem sorgten bei uns auch seine Söhne „SP Fantast“ (DE 13002 14960) und „SP Fafnir“ (DE 13002 29144) für gute Lämmer.
Mickey
2012 gelang es uns in Zuchering, von Michael Krüger den Bock (DE 0108004 83273) „Mickey“ zu ersteigern. Dieser rahmige, kräftige, sehr gut bemuskelte Bock beeindruckt uns und uns besuchende Züchter immer wieder durch seine imposante Erscheinung. Seine Lämmer sind unverkennbar mit einer plastischen Bemuskelung vor allem ihres langen Rückens. Wir haben von Mickey 45 Töchter im Bestand.
18059 & Dax
Auf der Auktion in Haus Düsse ersteigerten wir 2013 von Frank Drössler den Bock (DE 0106102 18509), mit dem wir den Bock „SP Dax“ (DE 0113002 29276) zogen, der heute mit 15 sehr schön langen, gut bemuskelten Töchtern bei uns vertreten ist.
Jugendsiegerbock 93493
Im Sommer 2015 nahmen wir aus Haus Düsse den Jugendsiegerbock und Reservesieger der Dorper mit nach Hause, weil er uns mit seiner harmonischen Erscheinung und guten Bemuskelung so gut gefiel (DE 0105106 93493). Er ist zurzeit zum ersten Mal im Einsatz.
Erhalt der Linien
Beim Aufbau unserer Dorperherde haben wir sorgfältig den Einsatz der zugekauften Böcke geplant und für die Erhaltung aller dazu gekommenen Linien gesorgt. Natürlich erwarten wir immer mit großer Spannung die Lämmer eines neuen Bockes, aber als wirklich bewährt gilt ein Bock bei uns erst, wenn seine Töchter ihre guten Muttereigenschaften unter Beweis gestellt haben.
Warteposition
Neue Böcke halten wir nach dem ersten Deckeinsatz „in Warteposition“. Nur wenn uns seine Lämmer gut gefallen, darf er wieder decken und eine große Deckgruppe bekommt er erst, wenn Töchter von ihm erfolgreich abgelammt und sich gut um ihre Lämmer gekümmert haben. In der Reihenfolge ihres Deckeinsatzes listen wir hier die wichtigsten Böcke auf, die bei uns im Einsatz waren oder noch sind. Die angegebene Zahl der Töchter im Bestand bezieht sich auf März 2016. Die älteren Böcke sind natürlich eher als Muttervater oder noch weiter zurück in den Abstammungen vertreten. Dies haben wir nicht berücksichtigt.
Frisches Blut aus Übersee
Kanada
2012 wurden bei uns Lämmer aus kanadischen Embryonen geboren, darunter drei Bocklämmer, die wir in die Zucht nahmen: „SP Can Mannix“ (DE 0113001 88047), „SP Can Maniac“ (DE 0113001 88039) und “SP Can Elliot” (DE 011300188049). Die kanadischen Böcke brachten ein großes Plus an Bemuskelung mit sich. Unsere Nachkommen von „Mannix“ gefielen uns nicht alle gut im Typ, so dass wir nur einige ausgewählte Tiere behalten haben.
Aktueller Bestand
Insgesamt stehen 35 Töchter der kanadischen Böcke hier in der Herde. Außerdem haben wir natürlich auch Nachkommen der weiblichen Lämmer aus Kanada. Zwei vielversprechende Zuchtböcke aus diesen Linien haben wir zurzeit im Bestand: Den bereits bewährten „SP Emil“ (DE 0113002 15001) und den Jungbock „SP Marty“ (DE 0113002 29256).
Australien
2014 wurden bei uns 26 sehr beeindruckende Lämmer aus Australien geboren. Wir brachten davon sechs Böcke zur Körung: „AUS Jotun ET“ (DE 0113002 41905), „AUS Jack ET“ (DE 0113002 41906), „AUS Jolly Jumper ET“ (DE 0113002 41907), „AUS Jon ET“ (DE 0113002 41910), „AUS John ET“ (DE 0113002 41911) und „AUS Joff ET“ (DE 0113002 41920). Diese australischen Böcke und auch ihre bei uns geborenen Schwestern sind sehr typvoll, sehr gut bemuskelt, außerdem tiefrumpfig und lang mit kräftigem Fundament.
Aktueller Bestand
Die ersten 35 vielversprechenden Lämmer von Jolly Jumper und Jack springen bei uns herum und erfreuen uns mit Wüchsigkeit, Bemuskelung und Rückenlänge. Jotun, Jack und Jolly Jumper sind bei uns in Qualitz im Einsatz.
Haben Sie Interesse an unseren Schafen?
Wir verkaufen sowohl Böcke als auch weibliche Zutreter – in der Regel auch größere Gruppen.
Unsere Herde ist Maedi-Visna unverdächtig und wird außerdem regelmäßig auf andere Infektionskrankheiten wie Brucellose untersucht. Der hohe Standard bei der Tiergesundheit Gesundheitsstandard erlaubt auch Exporte ins Ausland.
Als Tierärzte sind wir in der Lage, unser Gesundheits-Management bei der Schafzucht selbst vorzunehmen und können so sicherstellen, dass unsere Schafe rundum mit der Sorgfalt behandelt werden, die uns so am Herzen liegt.